Der Eifelrunner als Betreuer der LGV M55er-Mannschaft bei der Marathon-DM in Frankfurt am 25. Oktober 2015
Das Frankfut-Marathon Wochenende war voll gespickt mit den organisatorischen Vorbereitungen für den Start der LGV M55-Marathonmannschaft um Richard, Willi und Viktor. Als Begleitung brachte Willi seine Frau Josi mit, die mit mir zusammen die Betreuung der Marathonis übernahm. Am Samstag, 24.10.15, traf das Quartett bei uns zu Hause in Langenselbold ein. Bis zur Abfahrt mit der DB am Sonntag, gegen 08:00 Uhr, haben wir die Zeit zum Austausch und zur Vorgehensweise beim Countdown für den Start genutzt. Die Zeitumstellung auf die Winterzeit bringt uns eine zusätzliche Stunde Schlaf.
Ein Novum für mich ist die Funktion des Betreuers meiner Lauffreunde ohne meine läuferische Unterstützung geben zu können, zumal ich ja nicht in die M55-Wertung eingreifen darf. Hochmelden von der M50 geht nicht, runtermelden ist erlaubt wie z. B. bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften.
Nach Einfahrt im Frankfurter Hauptbahnhof ging es direkt aus dem Nordausgang Richtung Messeturm und den Marathonörtlichkeiten. Es ist 08:45 Uhr und noch eine knappe Stunde für Einlaufen, kleines ABC und umziehen in die Wettkampfklamotten. Wir fünf LGV’ler haben uns für einen abseits stehenden Baum hinterm Messeturm entschieden, wo wir unsere Rucksäcke und Läuferbeutel abgelegt haben. Und schon führte ich das 55er-Trio zum Einlaufen auf die große Straße an der Messe auf Höhe des Starts über die 42,195 km. Ein kurzer Schulterklopfer und alles Gute unterwegs, auf das alle sicher das Ziel erreichen, und schon gingen die Lauffreunde pünktlich gegen 10:00 Uhr auf die Strecke. Jetzt heisst es „pünktlich“ zur Halbmarathonmarke in Niederrad zu gelangen, wo wir die Läufer anfeuern können und unsere Männer nach vorne jubeln können. Das ist gar nicht so einfach, weil die U-Bahn brechend voll wird durch all die Betreuer und Fans; aber Erfahrung macht sich hier bezahlt, und so waren wir zur Stelle und warteten und warteten…als endlich alle Drei an uns vorbeiliefen und auf die zweite Hälfte zusteuerten. Zwischen der 35er und 36er Kilometermarke am Platz der Republik standen wir erwartungsvoll am Streckenrand für die letzten und schwierigsten Marathon-Kilometer bis ins Ziel der Festhalle. Aufatmen war angesagt, als Richard, Willi und Viktor uns passierten und zum Showdown in die Bankenmetropole einliefen. Dann war es soweit: Am „Hammer-Man“ exakt auf der Kilometermarke „42“ rannten die Finisher im 90-Grad-Winkel die letzten 195 Meter auf die Festhalle zu und rannten in diese mit rotem Teppich ausgelegte Halle rein für das absolute Glücksgefühl eines Marathonläufers, der sein Ziel erreicht hat!!!
Unsere erfahrenen Senioren kamen erschöpft aber glücklich ins Ziel und konnten nach Erholung und erster Stärkung seelenruhig auf die Siegerehrung der Mannschaften bei den Deutschen Meisterschaften warten. Denn eines war gewiss: Eine DM-Medaille – das Ziel der LGV-M55-Mannschaft – lag jetzt doch in greifbare Hände, und das Edelmetal konnte zudem einer großartigen Mannschafts-Saison die Krone aufsetzen. Denn der Marathonlauf ist nicht wie jeder andere Straßenlauf, es bedarf eines regelmässigen Trainings wie auch ein mit hohen Umfängen geprägtes Laufpensum über einen Zeitraum von zehn Vorbereitungs-Wochen.
Aber jetzt die Stunde der Wahrheit: Ich in Betreuerfunktion hielt es nicht mehr aus und ging zum x-ten Male zur DLV-Ecke mit den neuesten Ergebnissen. Es war unglaublich: Die LGV M55-Mannschaft hat es tatsächlich auf das Podium geschafft und die Deutsche Marathon-Mannschafts-Vizemeisterschaft gewonnen in der tollen Zeit von 09:23:00 Stunden!!!
Ich war in dem Moment so stolz auf die Männer und konnte es kaum erwarten bis zum Aufruf der Siegermannschaften. Hinter Kassel und vor Dodenhausen holten die LGV-Cracks ein verdientes DM-Silber. Tolle Fotos vor der Frankfurter Marathonwand rundeten den erfolgreichen und langen Tag für die Eifelläufer aus der Vulkaneifel ab!!!
(Foto: Copyright by Jörg Alff)